So vermeidest du Engpässe mit dem Pull-Prinzip

Engpässe sind für Staus in deinem Praxisablauf verantwortlich. Das Pull-Prinzip kann dir allerdings dabei helfen, sie zu vermeiden. Wenn du es schaffst, auf die richtigen Details zu achten und entsprechend gegenzusteuern, kannst du alles im Fluss halten und dich von Entscheidungsdilemmas verabschieden.

Die folgenden Abschnitte gehen noch etwas genauer auf dieses Thema ein.

Engpässe begegnen uns überall!

Wer sich ein wenig genauer mit dem Thema „Engpässe“ auseinandersetzt, erkennt meist schnell, dass uns diese in den unterschiedlichsten Bereichen des Alltags begegnen. Typische Beispiele sind unter anderem:

  • Staus in einer Baustelle
  • Maschinen in der Produktion, die aufgrund eines Defekts nicht mehr korrekt arbeiten
  • Schlangen an der Supermarktkasse.

Und genau solche Engpässe kann es auch in deiner Praxis geben. Und diese Engpässe können dafür sorgen, dass alles ins Stocken gerät. Als „Grundregel“ gilt: Deine gesamte Praxis (als System) funktioniert nur so gut wie der größte Engpass.

Dein Ziel sollte es also sein, herauszufinden, wo sich dieses „Nadelöhr“ befindet. Die Lösungen, die sich anbieten, wenn du diesen Engpass gefunden hast, können sich von Praxis zu Praxis unterscheiden. Eine allgemeingültige Lösung gibt es hier nicht.

Jede Lösung basiert auf dem Pull-Prinzip

… und genau das ist die Gemeinsamkeit, die alle Ansätze miteinander verbindet. Das Pull-Prinzip wird im Japanischen auch als „Kanban“ bezeichnet. Der Begriff stammt aus der Wirtschaft. Ziel ist es, die Wertschöpfungskette eines Unternehmens so zu steuern, dass es möglich ist, auf jeder Stufe eine Kostenoptimierung zu erreichen.

Typische Faktoren oder „Tricks“, die in diesem Zusammenhang meist relevant werden, sind ein transparenter Informationsfluss, kurze Lagerzeiten und Transportwege.

Aber was bedeutet dies für deinen Alltag in der Praxis? Immerhin hast du hier keine typische Produktionsstraße, wie es zum Beispiel in einer Fertigung der Fall ist, oder doch? Sagen wir so: Du kannst das Pull-Prinzip auch auf deinen Praxisalltag übertragen.

So kann in deiner Praxis ein Stau entstehen

Um das Pull-Prinzip und die Vorteile, die es für deinen Praxisalltag mit sich bringen kann, zu verstehen, ist es im ersten Schritt wichtig, sich ein klassisches „Stau-Bild“ vor Augen zu rufen. Nehmen wir an, du kannst in deinem Labor Retentionsgeräte für bis zu zehn Personen in der Woche erstellen, bestellst aber in einer Woche 15 Personen ein.

Klar: Es entsteht ein Stau. Wenn du nun alles ein wenig nach hinten verschiebst, löst du damit nicht das Stauproblem. Eigentlich schiebst du nur den Stau nach hinten. Zudem passen bei den Patienten, die du verschoben hast, die Spangen schlechter und ihre Behandlungsdauer wird sich wahrscheinlich verlängern. Infolgedessen macht sich wahrscheinlich auch Unzufriedenheit bei deinen Patienten breit.

Jetzt ist es wichtig, richtig zu reagieren.

Am Engpass muss eine optimale Auslastung gegeben sein

Optimisten würden sicherlich sagen, dass mit jedem Engpass eine Chance verbunden ist. Und diese gilt es zu nutzen. Im Idealfall setzt ein aufgetretener Engpass einen Verbesserungskreislauf in Gang. Dieser fokussiert sich auf einen neuen Engpass, wenn der alte beseitigt wurde.

Im Idealfall sollten alle an der Verbesserung arbeiten… nicht nur du als Chef. Viele Mitarbeiter werden besonders kreativ, wenn es darum geht, Engpässe zu bekämpfen. Typische Lösungen, die in diesem Zusammenhang infrage kommen können, sind unter anderem:

  • Mehrarbeit
  • das Einstellen neuer Mitarbeiter
  • der Ankauf neuer Maschinen
  • eine Umverteilung von Arbeit.

Wie bereits erwähnt: Jedes Unternehmen und jeder Engpass sind anders. Daher ist es umso wichtiger, jede Situation individuell zu bewerten und regelmäßig Erfolgskontrollen durchzuführen.

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