… und hilfreiche Gesprächsformen etablieren
Bei neuen MitarbeiterInnen findet das erste Entwicklungsgespräch am Ende der Probezeit statt. Wir ziehen ein Resümee, gleichen die gegenseitigen Erwartungen ab und besprechen die Übernahme. Hier können verschiedene wichtige Leistungsbereiche wie Arbeitsqualität und -quantität, Planung der eigenen Arbeit, Ressourcennutzung, Team- und Durchsetzungsfähigkeit und Kreativität usw. Thema sein sowie die Ergebnisse der erbrachten Testate, die für alle Mitarbeiter verpflichtend sind. Am Ende findet eine Bewertung des Mitarbeiters für sich selbst und durch den Chef, respektive die Chefin, statt.
Bewertung der Entwicklung
Es geht dabei nicht nur darum, die Leistung zu bewerten, sondern die Entwicklung insgesamt und um die Kalibrierung zwischen Eigen- und Fremdbewertung. Oft kommt es vor, dass ein Mitarbeiter seine Leistung auf einem Gebiet als nur durchschnittlich bewertet, weil er dort keine Mühe aufbringen muss und es ihm leichtfällt. Die tatsächliche Leistung ist aber vielleicht überdurchschnittlich im Vergleich mit anderen. Natürlich kann das auch umgekehrt sein. So gewinnen beide Seiten Erkenntnisse darüber, was die Anforderungen sind, wie diese umgesetzt werden können, wo die Talente und die Schwächen liegen, was jedem wichtig ist und ob die besetzte Position die richtige ist. Zum Abschluss treffen wir gemeinsam Vereinbarungen, die kurz vor Ablauf weiterer zwölf Monate jährlich wieder überprüft werden. Selbstverständlich können solche Gespräche bei Bedarf auch außer der Reihe geführt werden.
Bereite dich auf das Gespräch vor
Steht Dir ein schwieriges Gespräch bevor, ist es umso wichtiger, dass Du Dich gut vorbereitest – am besten sogar schriftlich. Mache Dir klar, welche Ziele Du verfolgst und wie es Dir dabei geht. Verabrede mit Deinem Gesprächspartner die Rahmenbedingungen: Wann? Wo? Wie? Was? Wenn Du dann in das Gespräch gehst, ist es von enormer Bedeutung, dass Du eine gute Gesprächsatmosphäre schaffst.
Fünf Schritte
die Jacqueline M. Groher in ihrem Buch Jacques’ Erfolgsstrategien. Die besten Managementmethoden für den Alltag vorstellt, und die ich hier übernehme, helfen Dir, durch das Gespräch zu führen:
- Gesprächseinstieg
Thema wiederholen und das „Ja“ des Gesprächspartners erneut einholen
- Klärung der Standpunkte
Fragen stellen, Position beziehen, eigene Wahrnehmung darlegen
- Klärung der Hintergründe
Bewusstmachung der Ebenen: Sachebene und Beziehungsebene (Gefühle, Werte, Anerkennung, Sicherheit usw.)
- Lösungssuche, Vereinbarungen treffen
Fragen stellen, smarte Ziele, Lösungsideen des Mitarbeiters fördern und einfordern
- Gespräch reflektieren
Wie habe ich den Prozess erlebt?
Lerne Gesprächs- und Coachingtechniken
Solltest Du Dich mit solchen Gesprächen oder allgemein mit der Kommunikation mit Deinen MitarbeiterInnen schwertun, empfehle ich Dir dringend, Dich weiter mit Kommunikationsstrategien auseinander zu setzen. Speziell mit den verschiedenen Arten Fragen zu stellen, vor allem aber auch mit dem Zuhören, dem Feedback geben und annehmen. Befasse dich auch mit Coaching-Techniken, die Literatur zu diesen Themen ist schier unendlich. Allein daran kannst Du erkennen, wie wichtig das Thema für jegliche Art der Zusammenarbeit in den verschiedensten Unternehmen ist.
Lerne präzise Beschreibung
Ich beobachte auch oft sprachliche Schwierigkeiten beim Benennen eines Problems. Das Benennen ist in der Regel nicht konkret und präzise genug. Das lässt sich vergleichen mit dem Wunsch eines Patienten nach einem schöneren Lächeln. Was meint er damit? Sind es hellere Zähne, geradestehende, größere oder kleinere Zähne oder noch etwas Anderes? Wir wissen es nicht. Also: Nachfragen und Problembenennung trainieren.