Lean Techniken im Gesundheitswesen spielen heutzutage eine große Rolle, wenn es darum geht, die Abläufe in einer Praxis zu optimieren. Doch worauf solltest du eigentlich achten, wenn du herausfinden möchtest, ob du bereits „alles richtig“ machst? Als Grundregel gilt (wie so oft): Der Patient steht im Mittelpunkt.
Und damit dieser sich wohlfühlt, kannst du verschiedene Techniken nutzen. Im ersten Schritt solltest du dich jedoch davon verabschieden, dass du eine Lean-Praxis von Jetzt auf Gleich realisieren kannst.
Im Alltag wirst du immer wieder auf Bereiche stoßen, bei denen du dir denkst „Das könnte ich besser machen!“ – und das ist absolut normal und muss dich nicht ärgern.
Im folgenden Abschnitt verrate ich dir, welche Lean-Bereiche in deiner Praxis besonders relevant werden.
Lean-Komponenten, auf die du in deiner Praxis achten solltest
Vorweg: Während es im Rahmen des klassischen Produktionsalltags möglich ist, Lean- Komponenten vergleichsweise gut zu messen, gelingt dies im Service Bereich weniger. Hier braucht es dementsprechend andere Bewertungskriterien. Genau das zeigt sich, wenn du einen etwas genaueren Blick auf die entsprechenden Kategorien wirfst. Zu diesen gehören:
- die Erreichbarkeit deiner Praxis
- die Anwesenheit der Mitarbeiter und Behandler
- die Aufmerksamkeit deiner Mitarbeiter den Patienten gegenüber
- verschiedene Rückversicherungstechniken, in deren Zusammenhang du dich bei denen Patienten darüber erkundigst, ob alles okay ist
- Empathie.
Mittlerweile gibt es sogar Studien, in deren Zusammenhang es sich Wissenschaftler zur Aufgabe gemacht haben, herauszufinden, wie sich Lean Thinking auf den Health Bereich auswirken kann. Manche Autoren haben hierbei hervorgehoben, dass es auf Basis der entsprechenden Techniken unter anderem möglich ist, die Motivation und das Verhalten der Mitarbeiter positiv zu beeinflussen.
Warum entscheiden sich nicht mehr Praxen für Lean-Thinking?
Im Vergleich zum Alltag in klassischen Produktionen sind Lean Techniken in der Praxis Umgebung noch vergleichsweise unpopulär. Möglicherweise verbinden einige Verantwortliche mit „lean“ die Möglichkeit, Kosten einzusparen und fürchten dementsprechend, dass die Qualität ihrer Behandlung leiden könnte.
Hierbei handelt es sich (meiner Meinung nach) jedoch um eine Fehleinschätzung. Vielmehr helfen dir die oben genannten Kategorien und die mit ihren verbundenen Optimierungsmöglichkeiten dabei, deine Patienten noch mehr in den Fokus zu rücken. Das Ergebnis: Diejenigen, die auf deinem Behandlungsstuhl Platz nehmen, fühlen sich wohl. Und genau das möchtest du – selbstverständlich neben einem überzeugenden Endergebnis – doch erreichen, oder?
Lean auf unterschiedlichen Ebenen
Die oben erwähnten fünf Punkte könnten den Eindruck erwecken, dass es bei Lean im Praxisalltag tatsächlich ausschließlich um Services geht. Und tatsächlich: Selbstverständlich ist es unter anderem die Interaktion mit deinen Patienten, die dabei helfen kann, die so oft zitierte Kundenzufriedenheit zu steigern.
Wenn du dich ein wenig genauer mit den Abläufen in deiner Praxis auseinandersetzt, erkennst du jedoch sicherlich schnell, dass es sich bei deinem Umfeld auch um eine Produktionsstätte handelt.
Immerhin gilt es unter anderem, Abdrücke zu erstellen, Brackets einzusetzen und Aligner anzupassen. Dementsprechend zeigt sich einmal mehr, warum es sinnvoll ist, deine Praxis als gewinnorientiertes Unternehmen anzusehen.