Moderne kieferorthopädische Praxen haben oft mehr gemein, als es im ersten Moment den Anschein haben mag. Im Zusammenhang mit einem möglichst reibungslosen und wertschöpfenden Praxisbetrieb ist immer wieder davon die Rede, dass die entsprechenden Abläufe möglichst „lean“ sein sollten.
Viele dürften diesen Begriff aus dem Bereich der Industrie kennen. Aber was hat das Ganze mit dem Alltag in einer kieferorthopädischen Praxis zu tun? Fest steht: Die Erkenntnisse aus der Industrie lassen sich super auf den medizinischen Bereich übertragen. Insgesamt sollten hierbei sieben Schritte berücksichtigt werden.
Schritt Nr. 1: Das Vermeiden von Verschwendung
Verschwendung kann die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens, und damit auch Deiner Praxis, stark belasten. Daher ist es im ersten Schritt wichtig, der Verschwendung den Kampf anzusagen. Achte in diesem Zusammenhang auf wichtige Bereiche, wie zum Beispiel die Personalabteilung, die Warte- und Wegzeiten und die Gefahr einer Übertherapie.
Schritt Nr. 2: Bitte keine Engpässe
Auch Engpässe können in den unterschiedlichsten Bereichen entstehen und Dein Ergebnis (und letztendlich auch Dein Betriebsklima) beeinflussen. Beliebte „Angriffspunkte“ sind hier vor allem der Bereich der Verwaltung und die Behandlung. Eine Visualisierung über das Kanban Board kann Dir helfen, hier ein wenig klarer zu sehen.
Schritt Nr. 3: Eine stetige Verbesserung
Wachstum ist gut. Deine Praxis sollte sich stetig verbessern. Damit dies gelingen kann, solltest Du unter anderem Dein Fehlermanagement und Dein Problemmanagement überdenken. Achte auch auf den Bereich der Qualitätssicherung.
Schritt Nr. 4: Optimierte Arbeitsplätze
Nicht nur Du, sondern auch Deine Mitarbeiter sollten sich wohlfühlen. Sinnvolles Delegieren, aber auch eine individuelle Einrichtung des Arbeitsplatzes spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Schritt Nr. 5: Probleme rechtzeitig erkennen
Es gibt keine Praxis, in der immer alles zu 100 Prozent perfekt läuft. Wichtig ist es daher, etwaige Probleme schnell zu erkennen, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Gleichzeitig sollte festgelegt werden, wer im Notfall die Reißleine zieht bzw. ziehen muss.
Schritt Nr. 6: Der individuelle Rhythmus der Praxis
In jeder Praxis gibt es standardisierte Abläufe. Diese zeigen sich auch (, aber nicht nur) am Behandlungsprozess am Patienten. Hin und wieder ist es an der Zeit, Routinen und Gewohnheiten unter die Lupe zu nehmen, um deren Sinnhaftigkeit zu hinterfragen.
Schritt Nr. 7: Lean Tools einsetzen
Es gibt einige Tools, mit deren Hilfe sich leane Arbeitsabläufe noch ein wenig besser kontrollieren und optimieren können. Genau diese solltest Du auch nutzen. Eine besonders beliebte Variante ist in diesem Zusammenhang die 5W Fragemethode.
Fazit
Besonders wichtig ist es, in einer leanen Praxis kein feststehendes Endergebnis zu sehen, sondern stattdessen zu akzeptieren, dass sich die entsprechenden Abläufe immer in einem kontinuierlichen Wandel befinden. Daher: Gewöhne Dir am besten an, Dein System immer wieder zu hinterfragen, um es bei Bedarf verbessern zu können.
Eine leane Praxis kann mit vielen Vorteilen verbunden sein. Und genau das solltest Du für Deine Zwecke nutzen! Es gibt einige Punkte, die es Wert sind, in diesem Zusammenhang beachtet zu werden. Wer diese kennt, sieht schnell, dass „lean“ sich im kieferorthopädischen Alltag auf unterschiedlichen Ebenen abspielt.
Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen.