6 Arten der Verschwendung in der kieferorthopädischen Praxis – Folge 3: Personal

So wichtig wie es ist, hochqualifiziertes Personal zu beschäftigen, so stellt sich doch immer wieder die Frage: Wie viel Personal brauche ich?

Grenznutzen und –kosten abwägen

Denn führt eine Neueinstellung automatisch zu einer Entlastung oder zu verbesserten Abläufen? Nicht unbedingt! Das Einstellen einer zusätzlichen Kraft kann durchaus auch zu Verschwendung führen. Aber warum ist das so? Aus der Wirtschaftswissenschaft stammt der Begriff des Grenznutzens. Dieser bezeichnet den Nutzenzuwachs eines Guts, den eine Person oder eine Gruppe durch eine zusätzliche Einheit dieses Guts erhält. Bist Du zum Beispiel sehr hungrig und isst ein Steak, ist der Nutzen dieses Guts hoch. Würdest Du nun ein zweites Steak essen, wäre der Nutzen geringer, denn eigentlich warst Du ja schon nach dem ersten satt. Der Grenznutzen sinkt also mit jeder weiteren Einheit (Bissen) des Gutes (Steak). Analog dazu gibt es den Begriff der Grenzkosten, das sind die Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Guts entstehen.

Leistungsstärke kontinuierlich halten

Aus der Praxis wissen wir, dass drei Mitarbeiter nicht unbedingt dreimal so viel leisten wie ein einzelner Mitarbeiter, der Grenznutzen steigt also nicht proportional mit der Mitarbeiterzahl, die Kosten dagegen schon. Mit zunehmender Personaldichte nimmt in der Regel die individuelle Leistungsstärke ab, und stattdessen werden zusätzlich Backup-Personen gebraucht, wenn Arbeitsabläufe nicht funktionieren.

Vielseitigkeit fördern

Ich vermeide dieses Problem durch Schulungen der MitarbeiterInnen. So kann ich sie vielseitiger einsetzen und unnötige Überlappungen der Aufgabenbereiche verhindern. Ein wichtiger Zusatznutzen ist die wachsende Selbstständigkeit und Zufriedenheit der MitarbeiterInnen. Ein Mitarbeiter, der während der gesamten Arbeitszeit „erfüllt“ von seiner Tätigkeit ist und kontinuierlich gefordert wird, hat in der Regel mehr Freude an der Arbeit als jemand, der immer wieder unplanbare Leer- und Wartephasen überstehen muss.

In der nächsten Folge: Verschwendung bei Weg- und Wartezeiten

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