Das Thema Verschwendung bei Instrumenten und Material will ich heute mal an nur einer speziellen Gruppe, nämlich den Zangen, aufzeigen.
Die Zangen
Wie viele Zangen brauchst du? Oder anders gefragt: Wie viele Zangen hast Du, die Du niemals benötigst? Ich benötige lediglich sieben Zangen an einem Arbeitsplatz: Eine Haltezange, die Weingart, einen Cutter und einen Distalendcutter, eine Loopbiegezange und zwei Tweedzangen. Ja ich weiß natürlich, dass es extra Torqueschlüssel gibt. Aber was machst Du, wenn die Breite des Schlüssels und der Interbracketabstand nicht übereinstimmen?
Der Alleskönner
Das zumindest fragte sich der Teilnehmer eines Kurses, bei dem alle eine Stufenbiegung zur Intrusion des 11 an ihrem Typodonten vornehmen sollten. Die Aktivierung sollte genau eine Bogenstärke betragen. Ein Teilnehmer meldete sich: „Ich habe eine Zange für 0,75 mm Biegungen und eine für 1,25 mm Biegungen. Welche davon nehme ich?“ Und so wie das Murmeltier täglich grüßt, so stellt in jedem Kurs jemand diese Frage. Daher antwortete ich schlicht: „Keine von beiden, nimm die Tweedzange.“ Der Teilnehmer sah mich verzweifelt an: „Ich habe mir extra diese beiden Zangen gekauft, und jetzt brauche ich sie nicht? Schau mal, mit nur einem Handgriff habe ich eine wunderbare 0,75 mm Biegung!“ „Ja das mag sein“, antwortete ich, „aber bei einer Aktivierung von einer Bogenstärke eines 17×25 Stahlbogens resultiert eine Auslenkung von circa 0,4 mm, die dann wiederum bei dem gegebenen Interbracketabstand eine physiologische Kraft entfaltet. 0,75 mm ist viel zu viel. Außerdem kannst Du mit einer Tweedzange durch eine einfache Veränderung des Winkels der Stufe jede beliebige Auslenkung erreichen. Du kannst also mit nur einer Zange jede Aktivierung biegen!“
Alles klar?
Die Baxmann-Zange …
… das ist die beste von allen! Es ist sozusagen die siebte Zange. Und sie ist kostenlos! Du kannst sie nicht kaufen. Sie ist nämlich angewachsen – es sind Deine Daumen und Dein Zeigefinger. Damit lässt sich wunderbar mit etwas Übung eine perfekte Spee-Kurve biegen, Haltelemente und Labialbögen an herausnehmbaren Apparaturen aktivieren und vieles mehr. Damit möchte ich Dir folgendes klarmachen: Entscheidend ist die Fertigkeit im Umgang mit einer Zange, nicht der Hersteller- oder Produktname.
In der nächsten Folge: Verschwendung beim Personal